Die Selbstbestimmung bis zum Lebensende ist für Mission Leben ein wichtiges und hohes Gut. Aber was ist, wenn man sich nicht mehr zu Einstellungen oder Wünschen äußern kann? Sich mit dem Gedanken an das Lebensende zu beschäftigen kann sehr schwer sein. Dennoch ist es gut, sich mit den Situationen, die eintreten können auseinanderzusetzen. Dabei möchten wir Sie unterstützen.
Was ist unseren Bewohnerinnen und Bewohnern für den letzten Lebensweg wichtig? Wie sehen ihre Wünsche und Vorstellungen für den eigenen Lebensabend aus? Wir möchten rechtzeitig und in Ruhe mit ihnen über die Behandlung und Versorgung in der letzten Lebensphase sowie auch über ihre persönlichen Einstellungen und Werte sprechen. Der Fachbegriff dafür heißt Advance Care Planning (ACP) und bedeutet gesundheitliche Versorgungsplanung. Darauf haben unsere gesetzlich versicherten Bewohnerinnen und Bewohner einen Anspruch. Dieser regelt sich im § 132g SGB V.
Gemeinsam mit unserer Beraterin sehen die Bewohnerinnen und Bewohner auf Wunsch in einem vertraulichen Beratungsgespräch die eigenen Vorsorgedokumente (z.B. Patientenverfügung) durch und prüfen sie auf Vollständigkeit. Wenn sie das möchten, können neue Dokumente erstellt werden. Nicht jede Situation ist voraussehbar. Deshalb ist es für uns in diesen Gesprächen besonders wichtig, über den eigenen Willen zu sprechen. So können wir Menschen in der letzten Lebensphase bei uns so versorgen und behandeln, wie sie das wünschen.
Sie sprechen das Personal auf dem Wohnbereich oder in der Verwaltung an. Ein Gesprächstermin wird dann zeitnah vereinbart.
Dennoch ist es wichtig zu schauen, ob sie noch aktuell ist. Das heißt, ob sie dem jetzigen Willen und den aktuellen Vorstellungen entspricht. Außerdem können wir darüber hinausgehende Wünsche aufschreiben. Bei Bedarf ziehen wir eine Ärztin oder einen Arzt hinzu. Alle diese Dokumente können von den Bewohnerinnen und Bewohnern bzw. den gesetzlichen Betreuungen immer eingesehen, ergänzt oder verändert werden.
Wir dokumentieren alle Wünsche klar und eindeutig. Diese Unterlagen werden von der jeweiligen Bewohnerin bzw. dem Bewohner unterschrieben und dem zuständigen Personal mit deren bzw. dessen Einverständnis zur Verfügung gestellt.
Kein Problem! Jede Bewohnerin bzw. jeder Bewohner entscheidet, ob und welche Vertrauensperson(en) im Gespräch dabei sein soll.
Auch wenn eine Bewohnerin oder ein Bewohner nicht mehr einwilligungsfähig ist, können gemeinsam mit den Angehörigen und Bevollmächtigten oder gesetzlichen Betreuer*innen Behandlungswünsche und der mutmaßliche Wille festgehalten werden. Diese werden in gemeinsamen Gesprächen ermittelt und werden verbindlich dokumentiert.
Yasemin Kocak-Öksüz ist zertifizierte Beraterin für die gesundheitliche Versorgungsplanung für die letzte Lebensphase. Sie führt diese Gespräche im Altenzentrum Seeheim und im Altenpflegeheim Pfungstadt. In einem oder auch mehreren Terminen spricht sie mit den Bewohner*innen in Ruhe über Möglichkeiten und Grenzen der Versorgung und berät zur Situation am Lebensende. Bei Bedarf zieht sie unsere Kooperationspartner*innen hinzu.
Die Beratungsgespräche sind freiwillig, vertraulich und für Versicherte bei gesetzlichen Krankenkassen kostenlos.
Ansprechpartnerin: Yasemin Kocak-Öksüz
Beraterin für gesundheitliche Versorgungsplanung für die letzte Lebensphase
Telefon: 0 62 57 – 97 12-202
E-Mail: y.kocak@mission-leben.de