Die Aufsuchende Sozialarbeit konzentriert sich auf Menschen, die besondere soziale Schwierigkeiten haben, ohne jede Unterkunft sind und/oder in ungesicherten Wohnverhältnissen leben und aus unterschiedlichen Gründen nicht in der Lage sind, die Angebote der Fachberatungsstelle und des Tagesaufenthaltes in Anspruch zu nehmen. Der Kontakt erfolgt an den sozialen Orten der Menschen. Ziel ist es, durch kontinuierlichen Kontakt, Vertrauen aufzubauen und zur Annahme weiterführender Hilfen zu motivieren. Ergänzt wird die Aufsuchende Sozialarbeit durch das Angebot „Frühstückstreff“ im Gemeinderaum der Stadtkirche Friedberg.
Jeden Mittwoch um 10 Uhr öffnen sich die Türen zum Gemeinderaum der Stadtkirche. Was mit ein paar Brötchen, Marmelade und Kaffee auf dem Konrad-Adenauer-Platz begann, ist für viele Besucherinnen und Besucher schon lange nicht mehr wegzudenken. Der offene Frühstückstreff des Karl-Wagner-Hauses ist ein wichtiger Treffpunkt für viele Menschen geworden, die wohnungslos sind, aktuell auf der Straße leben oder die einmal in dieser Situation waren und bereits wieder den Sprung in die eigenen vier Wände geschafft haben.
Seit August 2001 erweitert der Frühstückstreff das Angebot des Karl-Wagner-Hauses und ist eingebunden in den Bereich der aufsuchenden Sozialarbeit als niedrigschwelliges Unterstützungsangebot. Die kontinuierliche Arbeit ist beziehungsstiftend und soll Hemmschwellen abbauen, auch weitere Hilfen in Anspruch zu nehmen. Birgit Pflügel, Mitarbeiterin der aufsuchenden Sozialarbeit, die den Offenen Treff seit Beginn begleitet, und Thomas Ebner, der seit 2014 das Team verstärkt, betonen, dass es neben der Möglichkeit, ein gesundes Frühstück einzunehmen, um viel mehr geht. Hier finden Begegnungen auf Augenhöhe statt. Man kennt sich und weiß, dass hier Raum und Zeit ist, sich auszutauschen, Rat und Unterstützung zu holen.
Ist das Thema vertraulich, kann man sich im Einzelgespräch beraten lassen oder einfach über das reden, was einen gerade beschäftigt. Zwischen 10 und 15 Personen nehmen regelmäßig am Frühstück teil, darunter viele, die ganz selbstverständlich und ohne viel große Worte mit anpacken – es ist über die Jahre ein „Wir-Projekt“ geworden. Dass dies so unkompliziert stattfinden kann, liegt auch an der Unterstützung der ehrenamtlichen Mitarbeitenden, die das Team seit Jahren mit viel Engagement begleiten.